umgesetzte Projekte und Fördermaßnahmen

Vier Hühner gehen auf Reisen

Bürgerstiftung finanziert tierisches Projekt

Augenscheinlich fühlen sie sich in ihrer mobilen WG schon wohl. Vier junge Hühner – genauer Zwergwyandotten – sind aktuell auf dem Gelände des St.-Josefs-Hauses beheimatet. Nach zwei Wochen ziehen sie um. Dann wohnen sie für drei Wochen in Albersloher Kitas, bevor sie zu verschiedenen Einrichtungen in Sendenhorst reisen. Ein Projekt, das Hans-Martin Northoff auf die Beine gestellt hat und das von der Bürgerstiftung Sendenhorst/Albersloh finanziert wird.

„Na, haben sich die Damen schon bekannt gemacht?“, möchte Hans-Martin Northoff von Annette Schwaack wissen, die sich zu Berta, Stella, Susi und Antonia gehockt hat. Nur zu gerne lassen sich die Hühner von der Hausleitung des St.-Josefs-Hauses füttern. Nach und nach bekommen sie Besuch von den Gästen der Tagespflege, für die die Zwerghühner nebst mobilem Stall angereist sind. Mit nur wenigen Handgriffen lässt sich das Gatter öffnen und barrierefrei betreten. „Die Hühner sind schon ganz zutraulich, die waren 14 Tage bei mir“, erklärt Hans-Martin Northoff, dessen T-Shirt ihn als „Hühnerflüsterer“ ausweist. „Sie sind jetzt etwa 16 Wochen alt und dürften bald ihre ersten Eier legen“, prognostiziert der Sendenhorster und zeigt, wo die dann landen dürften: auf weichem Stroh im mobilen Hühnerstall.

Über eine Leiter gelangen die Tiere in ihr Quartier, das sogar mit einer Kotschublade ausgestattet ist. „Die Hühner mussten erst einmal lernen, die Leiter hochzuklettern“, erzählt er von den Anfängen der Zwergwyandotten-Haltung. „Eigentlich ist ab 21 Uhr Ruhe im Stall“, so Northoff. Doch es sei auch schon passiert, dass Antonia die Leiter nicht hochkam. „Da sind die anderen Hühner auch wieder raus – Antonia ist hier die Chefin“, weiß der Sendenhorster.

Der Umgang mit den Vögeln scheint relativ unkompliziert. „Und wenn Fragen aufkommen, können auch Andreas Wöstmann und Hubertus Freisfeld Auskunft geben“, erzählt Hans-Martin Northoff davon, wer das Projekt mit unterstützt hat. „Renate und Freddy Kröger haben einen Informationsordner zusammengestellt“, stellt der 66-Jährige weitere Helfer vor. Letztgenannte haben auch ein Tagebuch angelegt, in dem Erfahrungen rund um die Hühner eingetragen werden können. Etwa, wenn das erste Ei gelegt wird. „Wie werden die Eier wohl aussehen?“, fragt Kornelia Mackiewicz von der Tagespflege in die Runde. „Das sollten wir bald wissen – dann legen sie jeden Tag ein Ei, und sonntags auch mal zwei…“, hofft Hans-Martin Northoff.

Wieso heißen die Hühner eigentlich, wie sie heißen? „Berta steht für Bürger, Stella für Stiftung, Susi für Sendenhorst und Antonia für Albersloh“, wissen Karin Rost und Heinz Wenker von der Bürgerstiftung Sendenhorst/Albersloh, die schon zuvor eine Idee von Hans-Martin Northoff unterstützt hatte. „Regenauffangbehälter für Kitas vor Ort“, wissen Rost und Wenker, die sich im Vorstand der Stiftung engagieren. „Dies hier hat er auch mal wieder toll organisiert“, lobt Karin Rost den Einsatz von Northoff, der noch ein fünftes Huhn aus dem Hut zaubert. „Gertrud“, stellt er den Anwesenden ein Stoffhuhn vor, das er Heinz Wenker in die Hand drückt. „Wer Gertrud in Händen hält, darf reden“, nutzt der dann gleich die Gelegenheit, um zu erklären, welche Funktion das Stoffhuhn beispielsweise im Stuhlkreis einer Kita haben kann.

Respektvollen Umgang mit Tieren lernen

Derweil richten sich die Zwergwyandotten im Gehege ein. „Die scheinen sich hier schon richtig wohlzufühlen“, freut sich Hans-Martin Northoff, der, gefragt nach dem Grund seines Engagements, Auskunft gibt: „Alle sollen Freude haben.“ Außerdem gebe es weitere gute Gründe. „Die Kinder lernen etwa den respektvollen Umgang mit Tieren, und es bringt unterhaltsame Abwechslung.“ Vielleicht bald auch ein Ei, was das Projekt weiter abrunden würde.